TV-Programme für die Content-Planung? Wie man User Needs berücksichtigt
Die Planung für die User Needs beginnt mit Daten
„Was können digitale Redaktionen von TV-Programmen lernen?“, fragt Gregor Landwehr von Highberg. „Die Antwort liegt in den Nutzungsmustern.“ In seinem Vortrag auf den Editorial Days präsentierte er Daten von 30 Verlagen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Daten zeigen, dass die Bedürfnisse der Leserschaft nicht nur je nach Tageszeit, sondern auch je nach Wochentag variieren. Morgens wünschen sich die Menschen Hintergrundinformationen, mittags schnelle Updates und abends Inspiration. Montags sind eher leichtere Themen gefragt, während die Nutzenden unter der Woche eher nach Nachrichten suchen. Am Freitagnachmittag gibt es einen Anstieg bei den Inhalten zur Wochenendplanung.
Bei der Planung geht es nicht darum, Platz zu füllen
Landwehr betonte, dass es bei der heutigen Inhaltsplanung nicht darum geht, Zeitungsseiten zu füllen oder Nullachtfünfzehn Updates hochzuladen. Es geht darum, Inhalte zum richtigen Zeitpunkt auf die Bedürfnisse des Publikums abzustimmen. Das erfordert keine stündliche Planung, aber es bedeutet, sorgfältig darüber nachzudenken, was die Nutzer zu bestimmten Zeitpunkten erwarten. Genau wie es der traditionelle Rundfunk getan hat.

Vom Fernsehen lernen, ohne die Einschränkungen des Rundfunks
Er verglich diesen Ansatz mit dem seit langem bestehenden Programmmodell des Fernsehens. Die Nachrichten um 20 Uhr sind kein Zufall. Es ist eine Gewohnheit, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Im digitalen Bereich ist die Gewohnheitsbildung schwieriger, aber nicht weniger wichtig. Sie erfordert Konsistenz und Relevanz, damit die Nutzenden wissen, wann und wo sie das finden, was sie interessiert. Intelligente Planung verwandelt einen Strom von Inhalten in ein zuverlässiges Erlebnis.
Was Publisher bisher beobachten
Die DRIVE-Initiative, eine Zusammenarbeit von 30 Publishern, die sich auf die Steigerung der digitalen Einnahmen durch datengestützte Planung konzentriert, beobachtet bereits, dass die Teilnehmer mit Veröffentlichungsrhythmen experimentieren. Zu den ersten Ergebnissen gehören eine größere Themenvielfalt, eine konsistentere Berichterstattung im Einklang mit den User Needs und ein erhöhtes Engagement. Eine teilnehmende Redaktion, Badische Neueste Nachrichten, hat die DRIVE-Planungsdaten sogar in einen KI-Assistenten eingespeist, um das Timing in den sozialen Medien zu steuern, mit positiven Ergebnissen.
Planungstools machen es möglich
Landwehr schloss mit einem klaren Aufruf zum Handeln. Nutzen Sie Ihre Planungstools, um das, was Sie bereits über das Nutzerverhalten wissen, in die Praxis umzusetzen. Stellen Sie Inhalte dann zur Verfügung, wenn sie am relevantesten sind. Und entwickeln Sie digitale Produkte, die wie ein Uhrwerk für das Publikum funktionieren, nicht nur für die Redaktion.